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Trennkost: Gewichtsabnahme durch Trennung von Lebensmitteln

Mehr als 100 Jahre ist die Idee von der Trennkost bereits alt. Über die Jahre hat sie weltweit Millionen von Anhängern gewonnen. Dabei ist sie mehr als eine Diät. Ihr Grundprinzip basiert auf einer vollkommenen Umstellung der gesamten Ernährung. Wer beim Essen Kohlenhydrate und Eiweiß trennt, so die Idee, tut seinem Körper etwas Gutes. Er hilft ihm dabei, Nahrungsmittel besser zu verarbeiten. In der Tat lässt sich durch eine langfristige und strikte Trennung von Kohlenhydraten und Eiweiß das Körpergewicht reduzieren. Zum großen Teil liegt das auch an der durch diese Ernährungsweise bedingten, besseren Auswahl der Nahrungsmittel.

Der Theorie zufolge muss der Haushalt von Säuren und Basen im menschlichen Körper im Gleichgewicht sein. Ist er das nicht, lagert der Körper den Überschuss an Säuren ein. Ein übersäuerter Organismus aber führt nach Ansicht der Trennkost-Verfechter zum Übergewicht. Und auch weitere Beschwerden resultieren aus der Übersäuerung des Körpers, wie etwa Bluthochdruck oder Diabetes Typ 2. Die schädlichen Säuren entstehen, weil Eiweiß und Kohlenhydrate vom Menschen nicht zur gleichen Zeit verdaut werden können.

Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten

Deshalb lautet eine der wichtigsten Regeln der neuen Ernährung, Eiweiß und Kohlenhydrate nur noch getrennt voneinander zu essen. Grundsätzlich verboten sind außerdem alle Lebensmittel, in denen Eiweiß und Kohlenhydrate gleichzeitig in großer Menge vorkommen. Viele Hülsenfrüchte und einige Wurstwaren gehören dazu. Zu den in Eiweiß- und Kohlenhydratgruppen geteilten Nahrungsmitteln kommen außerdem neutrale Lebensmittel. Brot, Kartoffeln, Reis und Nudeln ordnet die Theorie in die Kohlenhydratgruppe ein. Eier, Fleisch, Fisch und Käse gehören dagegen in die Eiweißgruppe. Zur neutralen Gruppe zählen Gemüse, Salat und Fette. Für die Ernährung nach den Regeln der getrennten Kost heißt das, dass nie wieder Kartoffeln oder Brot zu Fleisch oder Fisch gegessen werden dürfen. Salat geht immer und zu allen Lebensmitteln. Denn der ist neutral.

Verdauung von Eiweißen

Für eine optimale Verdauung im menschlichen Körper benötigen Eiweiße ein saures Milieu. Tatsächlich wird im Magen nach der Einnahme von Eiweiß die so genannte Hydrochloridsäure gebildet. Sie flockt im Zusammenwirken mit dem Enzym Pepsin die Eiweiße aus. Sind zur gleichen Zeit auch Kohlenhydrate im Magen, gerät das saure Milieu aus dem Gleichgewicht. Das zieht die unvollständige Eiweiß-Verdauung nach sich.

Verdauung von Kohlenhydraten

Kohlenhydrate benötigen im Gegensatz zum Eiweiß zur Verdauung ein basisches Milieu. Der Verdauungsprozess von Kohlenhydraten startet bereits im Mund. Auch dort wirkt ein Enzym, das Ptyalin. Es spaltet die Stärke. Kohlenhydrate werden nicht im Magen weiter verdaut, sondern im Dünndarm. Werden Kohlenhydrate zusammen mit Eiweiß gegessen, ist das zu ihrer Verdauung wichtige basische Milieu wegen des hohen Säurevorkommens gestört. Eine Kohlenhydratverdauung kann nicht mehr optimal ablaufen.

1.4 Probleme bei Verbindung von Eiweißen und Kohlenhydraten

Werden Kohlenhydrate und Eiweiße zusammen oder im Abstand von weniger als etwa 4 Stunden gegessen, wird basischer Mundspeichel neutralisiert. Die Stärke kann im Mund nicht optimal gespalten werden. Gleichzeitig werden Verdauungssäfte im Magen angeregt. Das führt dort zur Gärung von Kohlenhydraten. Sodbrennen kann die Folge sein. Das nötige saure Milieu zur Eiweißverdauung im Magen gerät aus der Balance. Verdauungsstörungen, wie Blähungen und Völlegefühl, belasten und lösen im schlimmsten Fall chronische Krankheiten Allergien, Verstopfung oder Arthritis aus.

Nahrungsmittel gewichten

In der Lehre von der Trennkost gibt es noch eine zweite wichtige Richtlinie. Die Mahlzeiten, die man an einem Tag zu sich nimmt, dürfen nur zu einem Viertel aus so genannten Säurebildnern wie Fleisch, Milch, Fisch oder Käse bestehen. Die drei anderen Viertel bei der täglichen Ernährung sollen Basen bildende Nahrungsmittel sein. Das sind Obst, Salat und Gemüse. Damit müssen Anhänger dieser Ernährungsform, die sich an die strengen Regeln halten wollen, also mit eiweißreichen, kohlenhydratreichen und neutralen Basen- oder Säurebildner umgehen lernen. Weil das sehr kompliziert ist, kommt die Regel von den zu einem und zu drei Vierteln gewichteten Lebensmitteln in vielen neuen Ratgebern zur getrennten Kost nicht mehr vor.

Viel Obst und Gemüse

Obst und Gemüse sind der Renner in dieser Diät. Sie können und müssen sogar in großen Mengen verzehrt werden, wenn man mit dieser Form der Ernährung dauerhaft Erfolge erzielen möchte. Das größte Plus von Obst, Gemüse und Salat ist ihre Funktion als Basenbildner. Dazu kommt, dass die moderne Ernährungswissenschaft ohnehin bis zu 5 Portionen Obst am Tag empfiehlt. Obst enthält viel Wasser, Vitamine und Mineralstoffe und wenig Kalorien. Salat ist langfaserig und macht deswegen satt. Gemüse hat in etwa die gleiche Wirkung. Das Sättigungsgefühl hält im Magen eine Weile vor.

Zu beachten ist jedoch, dass verschiedenes Obst und Gemüse sowohl der Kohlenhydratgruppe als auch der Eiweißgruppe zugeordnet wird und deshalb bestimmte Sorten nicht gemeinsam gegessen werden dürfen. Uneingeschränkt verzehrt werden dürfen nur Obst- und Gemüsesorten, die zur neutralen Gruppe gehören.

So viel essen, wie Sie wollen

Wer mit der Methode abnehmen will, muss nicht hungern. Das ist der große Vorteil dieser Ernährungsweise. Man darf so viel essen, wie man möchte. Erlaubt in der täglichen Ernährung sind sogar Lebensmittel, die in vielen anderen Diäten tabu sind, wie etwa Kuchen, Kartoffeln und Fleisch. Einschränkungen, was die Menge jedes einzelnen dieser Lebensmittel betrifft, gibt es nicht. Trotzdem oder vielleicht sogar deshalb soll es ohne Schwierigkeiten gelingen, mit den Regeln der Trennkost abzunehmen. In der Tat führt der in vielen Diäten enthaltene Verzicht dazu, dass diese nicht lange durchgehalten werden. Bei der getrennter Aufnahme von Nahrungsmitteln besteht eine solche Gefahr nicht. Viele Lebensmittel dürfen jedoch nicht zu gleichen Zeit verzehrt werden. Das hat zur Folge, dass zum geliebten Braten am Sonntag, er stammt aus der Eiweißgruppe, weder Nudeln oder Kartoffeln, sie gehören zur Kohlenhydratgruppe, gegessen werden dürfen. Gemüse zum Braten ist dagegen grundsätzlich in Ordnung. Vorsicht gilt jedoch bei einigen Gemüsesorten, wie dicke Bohnen, Schwarzwurzel oder Süßkartoffel. Sie gehören zur Kohlehydratgruppe und sind zu Fleisch kontraproduktiv. Gemüse kann aber auch ausschließlich mit Kartoffeln oder Nudeln verzehrt werden. Dann ist aber Fleisch tabu. Wer diesen Verzicht schafft, soll auf lange Sicht dauerhaft Gewicht verlieren, obwohl er die Menge der verzehrten Nahrungsmittel insgesamt unter Umständen gar nicht reduziert.

Lebenslange Ernährungsumstellung

Um die Vorteile dieser Ernährungsform zu nutzen, muss man sich anstrengen. Bevor man überhaupt mit der Diät loslegen kann, ist zunächst eine Menge an Hintergrundwissen nötig. Ohne einen genauen Plan, was man wann essen darf, geht es nicht. Dazu kommt, dass diese Ernährung nur dann wirklich funktioniert, wenn sie dauerhaft durchgehalten wird. Dauerhaft heißt in diesem Fall, sich möglichst für den Rest des Lebens nach den vorgegebenen Regeln zu ernähren. Denn als kurzfristige Diät zur schnellen Reduzierung von Übergewicht funktioniert die Trennung von Kohlenhydraten und Eiweiß nicht. Zwar verliert man auch Gewicht, wenn man sich nur für einen vergleichsweise kurzen Zeitraum für sie entscheidet. Wer aber in die alten Gewohnheiten zurückfällt, kehrt damit auch zu den identifizierten Ursachen für Übergewicht und durch Störungen des Stoffwechsels bedingte Krankheiten zurück. Die Regeln der Trennung nach Lebensmittelgruppen zu nutzen bedeutet deshalb, sie lebenslang zu praktizieren und möglichst so in den Alltag einzubauen, dass sie automatisch befolgt werden können.

Trennkost-Tabellen und Ernährungsplan

Einfach ist die tägliche Praxis bei getrennter Kost nicht. Vor allem zu Beginn der Ernährungsumstellung gilt das. Nicht immer ist die Zuordnung der Lebensmittel in verschiedene Gruppen logisch. So gehört Obst zur Eiweißgruppe, wirkt aber basisch. Käse kann sowohl zur Eiweiß- als auch zur Kohlenhydratgruppe gehören. Und Fette, die bei anderen Diäten in keinem guten Ruf stehen, sind neutral. Wer in die Ernährungsumstellung einsteigt, muss mit Tabellen und einem Ernährungsplan arbeiten. Sonst verliert er schnell die Übersicht.

Beispiele für die Eiweißgruppe

Diese Lebensmittel dürfen nur untereinander und mit Lebensmitteln aus der neutralen Gruppe kombiniert werden: Fleisch und Wurst, gekocht und gebraten. Erlaubt sind sämtliche Sorten und die meisten daraus hergestellten Wurstwaren. Fisch und Meeresfrüchte, gekocht und gebraten. Eier. Hier zählen das komplette Ei, auch Vollei und das Eiweiß, komplett oder auch nur das Eiweiß. Milch und Produkte aus Milch. Käse im Fettgehalt bis zu 60% Fett, alle Sorten Milch. Früchte. Zum Teil, besonders Kern- oder Steinobst wie Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Birnen, saure Äpfel. Getränke. Hier vor allem Fruchtsaft, Tee aus Früchten, trockener Wein, Sekt.

Beispiele für die Kohlenhydratgruppe

Diese Lebensmittel dürfen nur untereinander und mit Lebensmitteln aus der neutralen Gruppe kombiniert werden: Getreide und Getreideerzeugnisse. Alle Sorten, wie Mais, Weizen oder Reis und Produkte daraus, wie Mehl, Brot, Kuchen, Nudeln und Stärke, dazu Back- und Puddingpulver. Gemüse. Kartoffeln, Schwarzwurzeln, Grünkohl. Früchte. Bananen, süße Äpfel, frische Feigen, frische Datteln und Feigen, Trockenfrüchte. Süßungsmittel. Zucker, süßer Dicksaft aus verschiedenen Früchten, Ahornsirup, Honig. Getränke. Bier und Malzbier

Beispiele für die neutrale Gruppe

Diese Lebensmittel dürfen mit allem kombiniert werden: Rohes Fleisch und rohe Wurst. Hier gehören auch Salami und Speck sowie Carpacchio hin. Roh geräucherter und roher Fisch. Geräucherte Forellen, Makrelen, Heilbutt und Lachs. Fette, tierischer und pflanzlicher Natur. Butter, Margarine, Schmalz sowie Pflanzenöle Eigelb und Mayonnaise. Milchprodukte. Alle gesäuerten Sorten, wie Butter- oder Sauermilch, Joghurt, Kefir, saure Sahne. Nüsse, Samen, Kerne. Gemüse und Salate. Alle Sorten, roh und gegart, ohne Kartoffeln, Grünkohl, Topinambur, Schwarzwurzeln sowie gekochten Tomaten. Außerdem: Pilze, Keimlinge und Sprossen, Soja, Kräuter, Gewürze, Oliven, Gelier- und Bindemittel, Wasser, Kräutertee, Spirituosen.

Neutrale Lebensmittel

Neutrale Lebensmittel haben in der Diät einen großen Vorteil. Sie stören die Arbeit im Magen nicht. Das liegt daran, dass weder basisch noch sauer, sondern eben neutral verdaut werden. Deshalb sind sie sowohl mit den Nahrungsmitteln aus der Kohlenhydratgruppe als auch mit denen aus der Eiweißgruppe ohne Schwierigkeiten kombinierbar.

Gemüse und Salat

Im rohen und im gegarten Zustand sind alle Salat- und Gemüsesorten neutral. Ausgenommen von dieser Regel sind Kartoffeln und Topinambur. Auch Schwarzwurzel und Grünkohl sowie gekochte Tomaten gehören nicht zur neutralen Gruppe. Gemüse und Salat peppen jede Mahlzeit auf und sorgen dafür, dass Trennen nicht zu einem einseitigen Ernährungsdiktat wird. Gemüse und Kräuter, die ebenfalls in die neutrale Gruppe gehören, liefern dem Körper Vitamine und Vitalstoffe. Sprossen und Keimlinge sind wertvoll für die Ernährung und werden als neutrale Lebensmittel zur Kohlenhydrat- und zur Eiweißgruppe kombiniert.

Obst und Früchte

In der neutralen Gruppe sind Obst und Früchte unterrepräsentiert. Tatsächlich gehören nur Heidelbeeren und Rosinen sowie Avocado und Oliven in die neutrale Gruppe. Diese Früchte dürfen deshalb zur geschmacklichen Verfeinerung von eiweißreichen Mahlzeiten und als Zugaben zu Lebensmitteln aus der Kohlenhydratgruppe verzehrt werden. Avocados sind besonders wertvoll für die Ernährung. Sie enthalten eine große Menge Fett, das jedoch zu den wertvollen Fetten zählt. Es punktet mit ungesättigten Fettsäuren und hilft, den Cholesterinspiegel zu regulieren. Ungesättigte Fettsäuren sind auch reichlich in Oliven enthalten. Gesundheitsfördern sind hier sekundäre Pflanzenstoffe. Vorsicht ist bei Olivern geboten. Mariniert sind sie salzhaltig und binden Wasser im Körper.

Milchprodukte

Käse ist im Prinzip ein sehr eiweißreiches Lebensmittel. Dennoch gehören die vollfetten Sorten ab 60% Fett in die neutrale Gruppe. Das liegt daran, dass das Fett, wie etwa das Eiweiß, nicht im Magen verdaut wird. Die Verdauung findet im Dünndarm, und damit erst um einiges später, statt. Für die gesunde Ernährung liefert Käse wichtige Mineralstoffe und wertvolles Eiweiß. Auch gesäuerte Milchprodukte, wie Quark, Dickmilch, Joghurt oder saure Sahne gehören in die neutrale Gruppe, dazu Camembert, Feta und Camembert. Seine geschmackliche Vielfalt machen Käse zu einem Lebensmittel, das geradezu unbegrenzt kombinierbar ist. Als neutrales Lebensmittel passen zum Beispiel Frischkäse oder Hüttenkäse wunderbar zu Kartoffeln aus der Kohlenhydratgruppe. Wegen des hohen Fettgehalts sollte Käse jedoch nicht in großen Mengen verzehrt werden. Als geschmackvolle Beigabe aber ist Käse unverzichtbar.

Wer seinen Kaffee gerne mit Kaffeesahne trinkt, Buttermilch oder Creme fraiche mag, kann auch bei diesen Lebensmitteln ohne Bedenken zugreifen. Als gesäuerte Milchprodukte gehören sie in die neutrale Gruppe. Ihr Vorteil: Sie passen zu den Lebensmitteln aus der Kohlenhydratgruppe und zu denen aus der Eiweißgruppe. Auch hier sollte jedoch auf den Fettgehalt geachtet werden.

Fette und Öle

Sämtliche Fette, Butter und die naturbelassenen Öle gehören in die Gruppe der neutralen Lebensmittel. Das ist die gute Nachricht. Denn damit ist ihr Verzehr sowohl zu Nahrungsmitteln aus der Kohlehydratgruppe als auch zu denen aus der Eiweißgruppe möglich. Fett ist ein wichtiger Geschmacksträger, auch das ist für eine gute Ernährung vorteilhaft. Dennoch sollten Fette in der Ernährung bewusst eingesetzt werden. Tierische Fette enthalten gesättigte Fettsäuren. Bedenklich ist ein Zuviel davon, sie stehen für das Risiko von Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Darüber hinaus steigt durch den Verzehr das gesundheitsgefährdende LDL-Cholesterin im Körper.

Ganz auf Fett zu verzichten ist nicht notwendig. Für den Stoffwechsel ist das richtige Fett in ausreichender Menge sehr wichtig. Gut sind deshalb pflanzliche Fette und wertvolle Öle, die reich an ungesättigten Fettsäuren, so genannten Omega-3-Fettsäuren sind. Ein kalt gepresstes Olivenöl oder Avocado Öl zum Beispiel enthalten für die Ernährung wichtige Inhaltsstoffe. Achtung bei Omega-6-Fettsäuren. Sie gehören zu den bedingt guten Fetten und sind unter anderem in Sojaöl, Weizenkeimöl und Sonnenblumenöl enthalten. Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, ersetzt einen Teil dieser Fette durch Öle, die Omega-3-Fettsäuren enthalten.

Erdnüsse

In der neutralen Gruppe spielen auch Erdnüsse eine wichtige Rolle. Sie enthalten ebenfalls ungesättigte Fettsäuren. Damit wirken sie positiv auf das Herz-Kreislauf-System. Reich sind Erdnüsse Tryptophan. Es sorgt wegen seiner beruhigenden Wirkung für einen ruhigen und erholsamen Schlaf. Linolsäure in den Erdnüssen hält die Haut geschmeidig. Ein Mangel an Linolsäure macht die Haut dagegen rau.

Pilze

Als kulinarische Kostbarkeiten spielen Pilze in der neutralen Gruppe ihre Vorteile voll aus. Sie passen zu Fleisch und sind deshalb ein guter Partner in der Gruppe der eiweißhaltigen Lebensmittel. Auch zu Kartoffeln und zur Pasta, die beide in die Kohlenhydratgruppe gehören, eignen sich Pilze sehr gut. Ganz nebenbei sichern Pfifferlinge, Steinpilze Shiitake und Co. eine gesunde Ernährung. Zu ihren Inhaltsstoffen zählen Magnesium, Kalzium und viele andere Mineralstoffe. Spurenelemente, wie Selen, Zink und Mangan sind für den Körper lebensnotwendig. Sogar mit Vitaminen warten Pilze auf. Wichtig sind hier die B-Vitamine. Es gibt auch Pilze, die Vitamin C und Vitamin D enthalten. Vitamin D nimmt der Körper in der Regel nur über die Sonne auf. Nicht zuletzt enthalten Pilze essenzielle Aminosäuren, die als Bausteine von Eiweiß bekannt sind.

Die Eiweißgruppe

Eiweiße, auch Proteine genannt, sind die Bausteine und damit die Grundlage des Lebens. Eine eiweißreiche Ernährung ist essenziell für das menschliche Immunsystem, es sorgt für einen gesunden Aufbau von Knochen, Haut und Muskeln. Nebenher baut es das Fett im Körper viel besser und schneller ab. Deshalb gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Diäten, die auf vermehrte Zufuhr von eiweißhaltigen Nahrungsmitteln aufbauen. Die Trennkost dagegen setzt nicht auf eine Ernährung, in der Eiweiß eine überproportional große Rolle spielt. Dennoch haben Lebensmittelaus der Eiweißgruppe auch bei dieser Ernährung einen großen Vorteil. Sie machen schnell satt. Eine Sättigung nach einer eiweißhaltigen Kost hält sehr lange vor. Für die Hauptmahlzeiten sorgt außerdem eine Kombination von eiweißhaltigen Nahrungsmitteln und Gemüse mit wenigen Kalorien für einen besseren Effekt beim Abnehmen.

Fleisch und Fisch

Im Fleisch stecken neben dem wertvollen tierischen Eiweiß auch wichtige Vitamine sowie Mineralstoffe. Weil Fleisch zur Eiweißgruppe gehört, darf es nur mit den Lebensmitteln aus dieser Gruppe sowie mit neutralen Nahrungsmitteln kombiniert werden. Täglicher Verzehr von Fleisch ist für die Gesundheit nicht gut. Tierisches Eiweiß steht im Verdacht, Gicht zu verursachen. Deshalb ist es sinnvoll, kleinere Mengen Fleisch zu essen und dafür auf eine größere Portion Gemüse aus der neutralen Gruppe zu setzen. Mageres Fleisch enthält weniger Kalorien, ein Fettrand sollte besser abgeschnitten werden. Eine Fleischmahlzeit braucht länger, bis sie verdaut ist. Sie eignet sich deshalb als Hauptmahlzeit besser zum Mittag. Wertvolles tierisches Eiweiß ist auch reichlich im Geflügel enthalten. In der Eiweißgruppe spielen Huhn, Ente und Gans deshalb eine große Rolle. Auch sie dürfen nur in Kombination mit Lebensmitteln aus derselben Gruppe oder mit neutralen Nahrungsmitteln verzehrt werden. Das Fleisch von Huhn und Pute enthält weniger Fett als das von Gänsen und Enten und empfiehlt sich für eine kalorienreduzierte Ernährung.

Zwei Mal in der Woche Fisch ist das Geheimnis von gesunder, eiweißreichem Essen. Besonders zu empfehlen ist Seefisch. Das in ihm reichlich enthaltene Jod gehört zu den wichtigen Spurenelementen und verbessert unter anderem die Funktion der Schilddrüse. Wichtig für den Fettstoffwechsel sind Omega-3-Fettsäuren. Hering, Lachs und Sprotten wirken darüber hinaus wohltuend auf den Cholesterinstoffwechsel. Tyrosin ist eine Aminosäure, die in Makrelen enthalten ist. Unter anderem ist Tyrosin ein Ausgangsstoff für Noradrenalin. Dieses Stresshormon unterdrückt die Insulin-Produktion in der Bauchspeicheldrüse. Dadurch wird Fett in Energie umgewandelt. Gewichtsverlust ist die Folge. Fisch gehört nur in verarbeiteter Form in die Eiweißgruppe. Rohen Fisch ordnet die Trennkost in die neutrale Gruppe ein. Das liegt daran, dass das Fleisch, etwa bei rohem Hering, Lachs oder roh mariniertem Fisch, in diesem Zustand noch seine natürliche Struktur aufweist. Damit ist es leicht verdaulich.

Meeresfrüchte

Meeresfrüchte, wie Shrimps oder Garnelen, sind reich an Taurin. Diese Aminosäure wirkt direkt auf die Hirnanhangsdrüse, die Hormone zur Fettverbrennung produziert. Als Bestandteile der Eiweißgruppe sind Meeresfrüchte reich an Nährstoffen und überaus leicht verdaulich. Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren wirken positiv auf wichtige Funktionen des Körpers. Sie stärken unter anderem die Blutgefäße. Zink und Selen sind wertvolle Spurenelemente. Selen bindet die freien Radikalen. Außerdem bildet und aktiviert es Schilddrüsenhormone.

Milchprodukte und Sauermilchprodukte

Käse unter 60 % Fettanteil gehört in die Eiweißgruppe. Deshalb darf dieser Käse nicht zusammen mit Brot gegessen werden. Allerdings ist bei Rohmilchkäse die Einordnung eine andere. Dieser Käse wird aus unbehandelter Milch hergestellt. Deshalb ist er mit einem Fettanteil von unter 60 % Fettanteil auch neutral und damit sowohl mit Lebensmitteln aus der Kohlenhydratgruppe als auch mit Lebensmitteln aus der Eiweißgruppe kombinierbar. Käsesorten aus roher, naturbelassener Milch werden mit Hilfe von Milchsäurebakterien gesäuert. Deshalb sind sie leicht verdaulich.

Pasteurisiertem Käse fehlt hingegen diese natürliche Säuerung. Damit ist er schwerer zu verdauen und gehört zur Eiweißgruppe. Zu den erhitzten Käsesorten zählen unter anderem Gouda, Tilsiter, Allgäuer Bergkäse, Bierkäse, Bonbel oder auch Höhlenkäse. Wer gern magere Käsesorten isst, muss auf Brot verzichten. Wichtig ist darüber hinaus, dass gerade magerer Käse viel Salz enthält. Salz beeinflusst den Wasserhaushalt. Zuviel davon ist nicht gut für den Stoffwechsel.

Sojaprodukte

An Sojaprodukten scheiden sich die Geister. In der klassischen Trennkost gehören Soja, Sojamilch und Tofu zu den Eiweißen. Allerdings gibt es in der weiterentwickelten Theorie der getrennten Nahrungsaufnahme neue Erkenntnisse, die Sojaprodukte in die neutrale Gruppe einordnen. So ist Tofu ein Soja-Käse. Er wird aus geronnener Milch aus der Sojabohne gewonnen. Damit hat der Käse schon seine erste Verarbeitungsstufe beim Stoffwechsel durchlaufen und wirkt sich nicht mehr störend bei der Verdauung aus. Im Prinzip können Sojaprodukte deshalb zusammen mit Kohlenhydraten, wie Brot oder Kartoffeln gegessen werden. Wer auf die klassische Form setzt, lässt die Sojaprodukte in der Eiweißgruppe und nimmt sie nur mit Lebensmitteln aus dieser Gruppe oder mit neutralen Lebensmitteln zu sich.

Früchte

Frisch geerntetes Obst zählt zur Eiweißgruppe. Zwar sind Früchte Basen bildend. Ihr hoher Anteil an Fruchtsäure hat aber einen störenden Einfluss auf die Verdauung von Lebensmitteln, die Kohlenhydrate enthalten. Deshalb sollten Früchte auch nicht zusammen mit Nahrungsmitteln aus der Kohlenhydratgruppe verzehrt werden. Sie passen als Partner zu eiweißhaltigen Lebensmitteln und zu allen Produkten, die in die neutrale Gruppe gehören. Äpfel haben eine gewisse Stellung als Zwitter. Sind sie frisch geerntet, dann werden sie in die Eiweißgruppe einsortiert. Mürbe und abgelagert gehören sie in die Gruppe der Kohlenhydrate.

Nüsse

Auch Nüsse führen eine gespaltene Existenz. Nach dem klassischen Verständnis gehören Nüsse in den Bereich der eiweißhaltigen Lebensmittel. Haselnüsse, Kokosnüsse, Macadamianüsse und Cashewkerne dürfen demnach nicht zusammen mit Lebensmitteln aus der Kohlenhydratgruppe gegessen werden. Nach neueren Ratgebern werden Nüsse dagegen in die neutrale Gruppe eingeordnet. Dort finden sich bereits die Erdnüsse, die im strengen Sinne auch gar keine Nüsse, sondern Hülsenfrüchte sind. Wer auf die klassische Trennkost setzt, isst Nüsse nur kombiniert mit neutralen Lebensmitteln.

Eier

Eier spielen in der Ernährung eine ganz besondere Rolle. Sie liefern für die Ernährung wichtiges Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine. Eier sind in vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Auch die Zubereitung von zahlreichen Gerichten aus verschiedenen unverarbeiteten Lebensmitteln ist ohne Eier kaum denkbar. Das macht die Trennung von Kohlenhydraten und Eiweißen in Bezug auf Eier etwas schwierig. In der getrennten Kost zählt das komplette Ei, also das Eigelb und das Eiklar, auch Eiweiß genannt, in die Gruppe der Eiweiße. Deshalb sollte das Vollei auch nur mit Lebensmitteln aus der Eiweißgruppe oder mit neutralen Nahrungsmitteln verzehrt werden. Wird das Eigelb aber getrennt verarbeitet, fällt es in die neutrale Gruppe.

Die Kohlenhydratgruppe

Kohlenhydrate haben keinen guten Ruf. Ihre Energiedichte ist hoch, sie sind keine Sattmacher und sie kurbeln die Produktion von Insulin im Körper an. Das wiederum bremst den Stoffwechsel von Fett. Viele Diäten verbannen Kohlenhydrate deshalb fast vollständig aus dem Speiseplan. Das aber macht ihn langweilig und einseitig. In der Trennkost sind Lebensmittel aus der Kohlenhydratgruppe nicht verpönt. Im Gegenteil. Sie können in beliebiger Menge gegessen werden. Wichtig ist nur, dass man sie nicht mit eiweißhaltigen Nahrungsmitteln kombiniert. Erwünscht und für die Ernährung wichtig sind außerdem Vollkornprodukte. Sie liefern die für eine gute Verdauung wichtigen Ballaststoffe.

Brot und Kuchen

Brot ist der Inbegriff eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels. Brot ist ausdrücklich erlaubt. Da es klassischerweise mit Käse oder Wurst gegessen wird, verstößt es oft gegen die Regeln der strikten Trennung. Denn viele Wurstsorten und fettreduzierter Käse gehören in die Eiweißgruppe. Allerdings kann Brot aus der Kohlenhydratgruppe durchaus mit neutralen Lebensmitteln verzehrt werden. Damit ist die Kombination mit fetthaltigem Käse möglich. Da auch bestimmte Wurstsorten, wie gekochter Schinken oder rohe Mettwurst, neutral sind, dürfen sie mit Brot gegessen werden.

Kuchen eignet sich als kleine Mahlzeit zwischendurch. Doch der Teufel steckt im Detail, denn im Kuchen ist oft Ei enthalten. Als Vollei zählt es zu den Lebensmitteln aus der Eiweißklasse. Deshalb ist es besser, den Kuchen selbst zu backen. Ei sollte dabei getrennt werden. Nur das Eigelb ist ein neutrales Lebensmittel und kann deshalb im Kuchen verarbeitet werden.

Weizenmehlprodukte

Weizen ist eine der bekanntesten Getreidesorten. Er gehört deshalb klassischerweise in die Kohlenhydratgruppe. Produkte aus Weizenmehl können, entsprechend der Regeln, mit Lebensmitteln aus der Kohlenhydratgruppe verzehrt werden. Auch zu neutralen Lebensmitteln sind Weizenmehlprodukte unbegrenzt essbar. Dass Weizen schlecht für die Gesundheit ist, konnte sich als Ansicht in der Ernährungswissenschaft nicht durchsetzen. Dennoch sollten Brot und Kuchen aus Weizenmehl maßvoll genossen werden. Getreide liefert für die Verdauung wichtige Ballaststoffe. Sie sind allerdings viel eher in Vollkornprodukten enthalten.

Nudeln

Nudeln sind ein vielfältiges Lebensmittel und spenden dem Körper wichtige Energie. In der traditionellen Ernährung passen sie besonders gut zu eiweißreichen Lebensmitteln, deren Kombination mit kohlenhydrathaltigen Nudeln in der getrennten Ernährungsweise nicht erlaubt ist. Wer gerne Pasta isst, muss deshalb umdenken und zu den Nudeln Gemüse, Pilze und andere neutrale Nahrungsmittel sowie solche aus der Kohlenhydratgruppe kombinieren. Viele Pasta Sorten werden lediglich aus Hartweizengrieß, ohne Ei, hergestellt. Sie sollten bevorzugt werden. Denn Vollei gehört in die Eiweißgruppe. Außerdem ist es für die Verdauung sinnvoll, verstärkt auf Vollkornnudeln zu setzen. Nudeln mit der beliebten Tomatensoße gibt es in der Trennkost nicht mehr. Tomatensalat dagegen darf unbegrenzt zu Nudeln gegessen werden.

Kartoffeln

Kartoffeln enthalten eine große Menge Vitamin C. Es steckt hinter der Schale. Die Erdäpfel sollten deshalb schonend zubereitet werden und möglichst mit der Schale verzehrt werden. Obwohl Kartoffeln in die Kohlenhydratgruppe gehören, enthalten sie nicht viele Kalorien. Nur mit Nahrungsmitteln aus der gleichen Gruppe oder mit neutralen Lebensmitteln kombiniert, können sie auch einmal in etwas größerer Menge gegessen werden. Ein ideales Gericht aus der Trennkost ist Kartoffeln mit Quark.

Reis

Weltweit gehört Reis zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Alle Sorten gibt es in geschälter und ungeschälter Form. Auch als gesunder Vollkornreis bereichert dieses Korn den Speiseplan. Unverarbeitet ist Reis sehr wertvoll. Ungeschälter brauner Reis, also Vollkornreis, besitzt reichlich Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Sie verstecken sich in dem Silberhäutchen. Bei geschältem Reis gehen diese Stoffe zusammen mit dem Häutchen leider verloren. Auch Reis darf nicht mit Gerichten verzehrt werden, die zum Beispiel gekochte Tomaten enthalten. Reis mit viel Gemüse dagegen ist erlaubt.

Süßungsmittel

Süßungsmittel gehören fast ohne Ausnahme in die Kohlenhydratgruppe. Honig oder Ahornsirup darf deswegen auf das Brot. Auch Fruchtzucker und weißer und brauner Zucke sind erlaubt. Aber nur, wenn sie mit Lebensmitteln aus der Gruppe der Kohlenhydrate einhergehen oder zu neutralen Lebensmitteln gereicht werden. Als Beigabe zu Lebensmittel der Eiweißgruppe dagegen sind sie tabu. Ohnehin sollten stark gesüßte Lebensmittel in der Ernährung keine große Rolle spielen. Für kleine Snacks sind sie gut. Ansonsten gilt Maß zu halten.

Bananen

Als süßes Obst werden Bananen gern zum Dessert verspeist. Nach einer Eiweißmahlzeit geht das bei der Ernährung nicht. Denn Bananen gehören zur Kohlenhydratgruppe. Deshalb dürfen sie auch nur zusammen mit kohlenhydrathaltigen Speisen gegessen werden. Im Obstsalat ist Vorsicht geboten, weil das zugehörige Obst aus der Eiweißgruppe stammen könnte. Bananen liefern wichtiges Magnesium und Kalium und sollten auf dem Speiseplan stehen. Am besten eignen sie sich solo als Zwischenmahlzeit.

Beispiele für verbotene Lebensmittel

Mit der Trennung nach kohlenhydratreichen und eiweißhaltigen Lebensmitteln geht eine starke Umstellung von traditionellen Gewohnheiten bei der Ernährung einher. Vor allem sehr beliebte Speisen dürfen nicht mehr gegessen werden. Das liegt daran, dass typische und beliebte Gerichte grundsätzlich Lebensmittel aus der Kohlenhydratgruppe und der Eiweißgruppe kombinieren. Und das Schlimme daran ist: Sie schmecken unter anderem auch deswegen so gut.

Hamburger

Hamburger ist, in traditioneller Zubereitung, der Inbegriff einer verbotenen Kombination. Zum kohlenhydrathaltigen Brot oder Brötchen kommen das eiweißreiche Fleisch und damit ein Tabu in dieser Diät. Ganz vom Speiseplan muss man den Hamburger nicht streichen. Denn leckere vegetarische Varianten kombinieren das Brot aus der Kohlenhydratgruppe mit dem Gemüse aus der Gruppe der neutralen Lebensmittel. Vorsicht, wenn der Veggi-Burger mit Tomatensoße verfeinert wird. Gekochte Tomaten stammen aus der Eiweißgruppe und dürfen nicht auf einen Trennkost-Hamburger. Tomatensalat dagegen geht in Ordnung.

Pizza

Pizza ist nur auf den ersten Blick ein verbotenes Lebensmittel. Mit Fleisch, Thunfisch oder Meeresfrüchten belegt, darf Pizza nach den strengen Regeln nicht verzehrt werden. Auch die Tomatensoße passt nicht auf den Teig aus der Kohlenhydratgruppe. Pizza kann aber so zubereitet werden, dass nur Produkte aus der neutralen Gruppe die Kombination mit dem Pizzateig eingehen. Soll roher Schinken auf die Pizza, darf er nicht mitverarbeitet werden. Sonst fällt auch er in die Eiweißgruppe.

Spaghetti Bolognese

Für Pasta mit Fleischsoße hat die getrennte Ernährung keinen Platz. Hier spielen gleich mehrere Partner zusammen, die den Regeln getrennter Nahrungsaufnahme widersprechen. Dazu gehören die Nudeln aus der Kohlenhydratgruppe, das Fleisch aus der Eiweißgruppe und die gekochten Tomaten, die ebenfalls in die Gruppe der Eiweiße gehören. Inzwischen gibt es viele leckere vegetarische Varianten der Bolognese. Allerdings sollte streng darauf Wert gelegt werden, dass in diesen Rezepten keine Tomaten verkocht werden. Zu Spaghetti passt sehr gut Gemüse aus der neutralen Gruppe.

Schnitzel mit Pommes

Ausgedient hat das traditionelle Schnitzel auch ohne die kohlenhydratreichen Pommes. Denn Schnitzelfleisch wird klassisch mit Vollei und Semmelbrösel paniert und damit verliert es seine Berechtigung in der getrennten Ernährung. Natürlich kann man auch Schnitzel so panieren, dass es nicht mit den Trennungs-Regeln kollidiert, Gemahlene Nüsse sind eine Variante. Beim Panieren braucht das Ei nicht getrennt zu werden. Denn als Vollei ist es ein Lebensmittel aus der Gruppe der Eiweiße. Eigelb gehört in die neutrale Gruppe.

Nachteile der Trennkost

Die Prinzipien, auf denen die Ernährungsumstellung beruht, sind mehr als 100 Jahre alt. Bis heute haben Medizin und Ernährungswissenschaft an den Grundfesten der Ideen gerüttelt. Viele neue wissenschaftliche Erkenntnisse widersprechen inzwischen einigen der grundlegenden Theorien des New Yorker Arztes. So gibt es eine ganze Reihe von Lebensmitteln, die Eiweiß und Kohlenhydrate enthalten, ohne dem Menschen nachhaltig zu schaden. Inzwischen weiß man auch, dass die beiden Nährstoffgruppen sich bei der Verdauung nicht ins Gehege kommen, weil sie im menschlichen Körper ohnehin an unterschiedlichen Stellen verdaut werden.

Übersäuerungstheorie wissenschaftlich widerlegt

Die Gefahr, dass der Körper übersäuern kann, ist von der modernen Wissenschaft inzwischen ebenfalls in das Reich der Mythen verdammt worden. Deshalb hält zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine strikte Einteilung von Nahrungsmitteln nach basischer oder saurer Wirkung für nicht notwendig. Auch ohne Essen produziert der Stoffwechsel im menschlichen Körper Säuren. Die Evolution hat ihn deshalb mit Systemen ausgestattet, die für einen konstanten ph-Wert sorgen. Wahr ist, dass der Körper am besten funktioniert, wenn die Körperflüssigkeit leicht basisch oder am besten neutral ist. Beim gesunden Menschen arbeitet der Säure-Basen-Haushalt gut. Überschüssige Säure-Ionen, die etwa im Magen für eine reibungslose Verdauung von Eiweiß notwendig sind, werden über die Niere ausgeschieden.

Sündigen ist nicht erlaubt

Die einzige erlaubte Sünde bei der Ernährung unter den Regeln der Trennung verschiedener Nahrungsgruppen ist eine gewisse Maßlosigkeit. Das heißt, alle Lebensmittel aus einer Gruppe oder in Gesellschaft mit neutralen Nahrungsmitteln dürfen bis zum Gefühl völliger Sattheit verzehrt werden. Aus eiweißreichen Diäten ist bekannt, dass ein Mangel an Kohlenhydraten Heißhunger auf die verbotene Kombination beider Gruppen macht. Genauer ausgedrückt: Wer trennt, bekommt irgendwann Appetit auf Currywurst mit Pommes oder Braten mit Klößen. Das liegt ganz einfach in der menschlichen Natur. Solche Sünden sind nicht gestattet. Trennen erfordert also Disziplin.

Erfordert lebenslange Disziplin

Wer einmal in die Ernährungsumstellung eingestiegen ist, sollte dort für den Rest seines Lebens bleiben. Denn in der Theorie funktionieren Abnehmen und die Abwehr von Ernährungskrankheiten nur, wenn die Lebensmittel entsprechend ihrer Gruppen gegessen werden. Ob ein gemeinsamer Verzehr dem Körper schadet, darüber hat die Ernährungswissenschaft inzwischen ihr Urteil gefällt. Die Antwort ist nein. Wer sich jedoch mit Trennkost wohlfühlt, sollte dabeibleiben. Ein Leben lang.

Gefahr der Mangelernährung

Trennkost ist nur dann für jeden Menschen geeignet, wenn der Speiseplan, auf dem die tägliche Nahrungsaufnahme beruht, tatsächlich abwechslungsreich ist. Alle Lebensmittel, die nach der Lehre erlaubt sind, müssen auch abwechslungsreich und in der richtigen Menge gegessen werden. Die Trennkost ermöglicht das im Prinzip, da sie die Aufnahme dieser Lebensmittel auch wirklich erlaubt. Leider verführt diese Ernährung aber dazu, bestimmte Nahrungsmittel der Einfachheit halber bevorzugt zu essen. Als typischer Vertreter der Eiweißgruppe landet Fleisch zum Beispiel öfter auf dem Teller, als es im Interesse der ausgewogenen Kost sinnvoll ist. Viel Obst zu essen ist gut und wird von Anhängern der Trennkost favorisiert. Sich allein durch Obst zu ernähren, schadet auf Dauer.

Nicht für Kinder und Schwangere geeignet

Was einem normalen Menschen in der Regel nicht schadet, kann vor allem für Kinder und Schwangere in hohem Maße gefährlich werden. Einseitige Ernährung führt in dieser Gruppe schneller zu Mangelerscheinungen. Zu kurz kommen dann meist so wichtige Spurenelemente wie Jod, Kalzium oder Eisen. Weil Kinder und Schwangere mehr von diesen Stoffen brauchen, können Defizite schwerer ausgeglichen werden. Schwangere, die nicht auf Trennkost verzichten wollen, weil sie zuvor damit gute Erfahrungen gemacht haben, sollten deshalb auf Ausgewogenheit bei ihrer Ernährung achten. Für Kinder ist eine vielfältige Mischkost ohnehin lebenswichtig. Eine Trennung von Kohlenhydraten und Eiweißen empfiehlt sich hier nicht.

Vorteile der Trennkost

Die Ernährungsweise ist alles andere als eine einseitige Ernährung. Das ist der größte Vorteil der Prinzipien des Arztes aus New York. Viel Diäten dagegen erklären ganze Gruppen von Nahrungsmittel für schädlich Sie reduzieren zum Beispiel Kohlenhydrate auf ein wenig erträgliches Maß. Selbst bestimmte Obst- und Gemüsesorten sind in modernen Crashdiäten verboten. Sie setzen dagegen auf große Mengen Fleisch oder verführen Menschen dazu, fast ausschließlich Eiweiß zu sich zu nehmen. Gesund sind solche einseitigen Ernährungsweisen auf die Dauer nicht. Manche Ernährungsumstellungen schaden dem Körper sogar nachhaltig. Bei der getrennten Ernährung dagegen kommen viele verschiedene Lebensmittel zum Einsatz. Kohlenhydrate sind nicht verpönt, sondern finden ihren Platz im Speiseplan. Insgesamt basiert diese Ernährung also auf einer gesunden Mischung aus allem, was dem Körper guttut.

Führt zu bewusster Ernährung

Als Start in ein gesünderes Leben ist Trennkost für viele eine wirksame Hilfe. Denn sie führt dazu, dass Menschen, die unter Übergewicht und chronischen Krankheiten leiden oder diese für ihre Zukunft verhindern wollen, ihre Essen bewusster wahrnehmen und sich besser ernähren. Vor allem der Vorzug unbehandelter Lebensmittel hilft der Verdauung und damit der Gesundheit. Außerdem kommen durch die Trennkost vor allem Salat, Gemüse und Obst auf den Speiseplan. Stark reduziert wird dagegen der Genuss von Fleisch und schädlichem Fett. Und bei den kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln greifen bewusste Trennkostler in erster Linie auf hochwertigere Vollkornprodukte zurück. Weißmehl und Zucker dagegen sind, im strengen Sinne, tabu. Erlaubt sind darüber hinaus ganz bestimmte Zusammensetzungen bei den Mahlzeiten. Kartoffeln und Quark etwa gehören zu den erlaubten Kombinationen. Damit stecken der Trennkost weite Teile der vegetarischen Ernährung

Kein Kalorienzählen

Einer der wichtigsten Vorteile dieser Ernährungsform ist, dass das Zählen von Kalorien keine besondere Rolle spielt. Welche Lebensmittel gegessen werden dürfen, wird allein dadurch bestimmt, in welcher der Gruppen sie nach den Prinzipien der Trennkost eingeordnet werden. Weil Kalorientabellen unwichtig sind, entfällt auch das umständliche abwiegen von Lebensmitteln oder Zutaten. Außerdem fallen bei der Trennkost Gerichte unter den Tisch, die als Dickmacher bekannt sind. Verboten sind Nudeln mit fetter Fleischsoße, Hamburger, Currywurst und Pommes, fette Braten in Kombination mit Klößen. Allein dadurch werden weniger Kalorien zugeführt. Erlaubt sind dagegen Gerichte, die schnell satt machen, wie G Fleisch mit viel Gemüse, Fisch oder Salat und Obst.

Sattessen ist erlaubt

Ein wichtiges Versprechen hält die Trennkost in jedem Fall. Sie erlaubt es, sich lecker satt zu essen. Ein Trick dabei ist es, die Mahlzeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt einzunehmen. Wer eine reichhaltige Kohlenhydratmahlzeit am Morgen einnimmt, kurbelt damit den Stoffwechsel an und tut seinem Körper etwas Gutes. Grundsätzlich vorteilhaft für die schlanke Linie ist es, wenn man ab einem bestimmten Zeitpunkt des Tages nur noch eiweißreiche Kost zu sich nimmt. Mittags oder am frühen Abend gibt es deshalb bei den neuen Varianten der Trennkost Fisch mit viel Salat oder Fleisch mit reichlich Gemüse. Und da auch Brot und Kuchen erlaubt sind, wenn man sie nicht mit eiweißhaltigen Lebensmitteln kombiniert, entsteht zwischendurch kein Heißhunger auf Nahrungsmittel, die in anderen Diäten verboten sind.

Fazit

Mit der Trennkost abzunehmen, ist durchaus möglich. Der wichtigste Faktor dabei ist eine bewusste Ernährung, die genau darauf achtet, was sie dem Körper zumutet. Obst und Gemüse sowie Salat sind ein wesentlicher Pfeiler der Ernährungsform. Auch sie machen diese Art zu Essen zu einer sinnvollen Diät, bei der man durchaus Kilos verliert. Dass Gerichte, die als Kalorienbomben bekannt und berüchtigt sind, ganz auf dem Speiseplan fehlen, ist ein weiterer Vorteil. Wurst und Pommes, Fleisch und fettige Bratkartoffeln, dick belegte Pizza sind lecker, eignen sich aber nicht für die schlanke Linie. Wer Disziplin mitbringt und sich die Regeln der Trennkost-Ernährung zu eigen macht, wird sogar einigen Gefallen daran finden. Denn lecker sind viele Gerichte aus dem Speiseplan, trotz Trennung. Disziplin führt zum Erfolg und erlaubt es somit, mit der Trennkost abzunehmen.


Michaela Herzog

Vor zwölf Jahren wog ich über 90 kg. Mir war klar, dass ich mich ändern musste. Ich versuchte es und scheiterte viele Male. Ich begann besser zu essen und lernte dabei mehr über Ernährung und Fitness, aber auch über mich selbst, als ich es jemals für möglich gehalten habe. Es war die schwierigste und lohnendste Erfahrung und obwohl ich es damals noch nicht so sah, war ich erst am Anfang.