Paläo Diät: Die Steinzeit-Diät für Fleischfans
Die Paläo-Diät stellt weniger eine zeitlich begrenzte Schlankheitskur dar als vielmehr ein ganzheitliches Ernährungskonzept. Anhänger der auch als Steinzeitdiät bezeichneten Ernährungstheorie empfehlen, diese nach Möglichkeit das ganze Leben einzuhalten. Sie sind der Überzeugung, dass man auf diese Weise nicht nur ohne Probleme dauerhaft sein Wunschgewicht halten kann, sondern darüber hinaus auch vielen schweren Erkrankungen wirkungsvoll vorbeugt. Allerdings ist diese Abnehmkur nicht unumstritten und wird von vielen Ernährungsexperten abgelehnt.
Die Prinzipien der Paleo-Diät
Das Paleo-Konzept basiert auf der Überzeugung, dass die moderne Ernährungsweise nicht zu den genetischen Voraussetzungen des Menschen passt. Diese konnten sich innerhalb des relativ kurzen Zeitraums, in dem sich der Wandel der Lebensweise der Menschen vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern und Viehzüchter beziehungsweise zum Bürger einer modernen Industriegesellschaft vollzogen hat, nicht umstellen. Der menschliche Organismus ist schlichtweg überfordert von der gängigen Ernährung, die vor allem aus Getreideprodukten, zuckerhaltigen oder industriell stark verarbeiteten Lebensmitteln besteht. Aus dieser falschen Ernährung resultieren nicht nur Übergewicht, sondern auch ein Großteil der anderen Zivilisationskrankheiten, von Bluthochdruck bis zu Diabetes vom Typ II.
Folgerichtig fordert die Paläo-Diät eine Rückkehr zur Ernährungsweise, wie sie in der Altsteinzeit üblich war, bevor die Menschen zu Landwirten wurden. Dementsprechend stehen Fleisch und Fisch aller Art ganz oben auf dem Speisezettel. Dabei darf beides durchaus auch fett sein, es sind also auch durchwachsenes Fleisch und Speck sowie Lachs und Makrele erlaubt. Der Verzehr von Gemüse und Nüssen wird ebenfalls positiv gesehen, Obst sollte dagegen nicht in allzu großen Mengen gegessen werden wegen seines hohen Kohlenhydratanteils. Öle werden ebenfalls nur eingeschränkt empfohlen, tierisches Fett sollte bevorzugt konsumiert werden. Getreideprodukte, Reis, Kartoffeln und Zucker werden komplett abgelehnt, sie gelten als extrem ungesund und werden für die Entstehung von Übergewicht verantwortlich gemacht.
Auch hinsichtlich der Getränke muss man bei dieser Magerkur viele Einschränkungen hinnehmen. Erlaubt sind nur Wasser sowie Tees aus Wildkräutern, alle alkoholischen Getränke, Softdrinks, schwarzer Tee und Kaffee sind tabu. Auch wenn der Schwerpunkt der Paleo-Diät auf der Ernährung liegt, raten ihre Anhänger zu mehr körperlicher Betätigung. Schließlich mussten sich die Menschen in der Steinzeit auch notgedrungen viel bewegen, um ihre Nahrung zu organisieren.
Vor- und Nachteile der Ernährweise
In vielerlei Hinsicht weist die Paläodiät Ähnlichkeiten mit einer Cholesterin- oder einer Blutzucker-Kur auf. Bei allen diesen Methoden handelt es sich um eine Diät mit Stoffwechsel-Effekt, die nicht auf das Zählen von Kalorien setzt, sondern vielmehr auf den Verzehr der richtigen Lebensmittel. Auch auf einen strengen Essensplan wird komplett verzichtet. Diese Tatsache erleichtert das Durchhalten einer derartigen Ernährungsumstellung ebenso wie das hohe Sättigungsgefühl, das sich bei dieser Ernährungsweise schnell einstellt. Teilnehmer der Steinzeit-Diät müssen anders als zum Beispiel bei einer Meyer-Diät niemals hungern.
Die Paleo-Diät hat tatsächlich schon einigen Menschen geholfen, ohne große Mühen ihr Übergewicht zu verlieren. Doch dies gilt nur für Personen, die gerne Fleisch und Fisch essen, natürlich nicht für Vegetarier oder Veganer. Der wissenschaftliche Beweis konnte nicht erbracht werden, dass die menschliche Verdauung grundsätzlich nicht mit Getreideprodukten zurechtkommt. Dagegen konnte in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt werden, dass der häufige Konsum von Fleisch verschiedene Krankheiten begünstigt, wie zum Beispiel Gicht oder Dickdarmkrebs.